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Der Verband für Familienfrauen stellt sich vor: 


Familienarbeit 

Familienarbeit ist Arbeit

Kinder werden nicht von alleine groß, sie brauchen von uns Zeit und Zuwendung. Das bedeutet im Alltag zu Hause viel Arbeit: Pflege-, Betreuungs- und Hausarbeit, Erziehung und Förderung, Organisation, Verwaltung und Finanzen, und und und. Eine Mutter mit zwei oder drei kleinen Kindern hat eine Siebzig-Stunden-Woche. Auch die häusliche Versorgung von kranken, behinderten oder alten Familienangehörigen bringt Familienarbeit mit sich. Das ist kein "Urlaub" und keine "Pause".

Familienarbeit ist Arbeit. Sie verdient wirkliche Anerkennung in Politik und Gesellschaft.

Familienarbeit ist (ihr) Geld wert

Die Familienarbeit ist die Basis der Wirtschaft. Nicht nur Unternehmen und Betriebe, auch der Staat selbst ist darauf angewiesen, daß eine leistungsfähige neue Generation erzogen wird. Die Familienarbeit schafft und erhält das "Humankapital", das heißt die Kinder.

Die Familienarbeit kommt allen zugute. Für die Familienfrau bedeutet sie aber wirtschaftliche Unsicherheit. Darum muß sie einen Lohn bekommen, um eigenständig und unabhängig von anderen (Ehemann oder ersatzweise Sozialamt) leben zu können. Es muß also ein Geghalt für Familienarbeit eingeführt werden, das der Erziehungsperson eine Existenzgrundlage gibt, vor allem solange die Kinder klein sind.

Familienarbeit bringt Qualifikation

In der Familienarbeit kann frau/man auch "Schlüsselqualifikationen" erwerben: Belastbarkeit, Organisationsvermögen und Verantwortungsbereitschaft. Einfühlungsvermögen und Fürsorglichkeit sind Familienkompetenzen, die auch in den entsprechenden Erwerbsberufen aufgewertet und besser bezahlt werden müssen.

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Die Ziele der dhg 

Ein Gehalt für Familienarbeit

Das Modell der dhg sieht bis zum sechsten Lebensjahr des (jüngsten) Kindes ein Gehalt vor, das sich am Durchschnittseinkommen aller Sozialversicherten orientiert. Es enthält Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherungsbeiträge. Es kann, auch teilweise, weitergegeben werden (Wahlfreiheit). Vorschläge zur Finanzierung liegen bereits vor.

Gerechte Rente für Erziehungsleistung

Die Leistung der Kindererziehung ist für die Rentenversicherung gleich wichtig wie Geldbeträge ("beitragsäquivalent"). Eine Mutter von mehreren Kindern muß im Alter auf eine eigene Rente in Höhe der Durchschnittsrente kommen.
Die dhg unterstützt Musterklagen gegen die jetzigen minimalen Renten für die Kindererziehung.

Ein demokratisches Eherecht

Verheiratete sollen gleichberechtigt über das Familieneinkommen verfügen können. Heute hat die Familienfrau den Status einer Unterhaltsempfängerin. Das muß sich ändern. Eheverträge müssen die Kindererziehung berücksichtigen.

Unfallversicherung

Die Familienfrau muß in die gesetzliche Unfallversicherung aufgenommen werden.

Positive Sprache

Die Bezeichnungen "Erziehungsurlaub" und "Familienpause" sind eine gedankenlose Abwertung der Familienarbeit. Besser ist es, von "Erziehungszeit" oder "Zeit der Erziehungsarbeit" zu sprechen. Diese Änderung ist sogar kostenlos!

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Was macht die Hausfrau mit der Gewerkschaft? 

"Gewerkschaft"

Die dhg ist keine Gewerkschaft im Sinne des DGB. Sie führt diesen Begriff im Namen, um zu zeigen, daß es ihr um die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Familienarbeitenden geht.

"Hausfrau"

"Familienfrau" ist die modernere Bezeichnung. Es geht um die Familie, genauer gesagt um die Arbeit, die entsteht, wenn Kinder, kranke, behinderte oder alte Angehörige zu Hause versorgt und betreut werden, und davon ist Hausarbeit ein Teil. Auch eine teilweise erwerbstätige Mutter bleibt Familienfrau. Die Forderung nach finanzieller Absicherung der Familienarbeit gilt für alle, die diese Arbeit leisten, also auch für einen "Hausmann".

Politische Arbeit

Wir möchten, daß die Familienarbeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird als das, was sie ist: positive und qualifizierte Arbeit.

Wir sprechen mit Politikerinnen und Politikern, Verbänden und Kirchen. Wir arbeiten daran, das Steuer- und Sozialversicherungssystem sowie das Familienrecht zu verändern.

Unterstützen Sie unsere politische Arbeit! Wir freuen uns über beitragszahlende ebenso wie über aktive Mitglieder. Auch Männer sind willkommen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt DM 6,- monatlich, also DM 72,- im Jahr.
Mitglieder erhalten vierteljährlich unsere informative Verbandszeitschrift "Familienarbeit heute" (vormals: "dhg-Rundschau"). Bitte fordern Sie auch unsere verschiedenen Themen-Faltblätter an (Gehalt, Rente, Eherecht, Eheverträge).

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Erstellt von R. Kratzberg, am 2. Juli 1998; überarbeitet am 12. März 1999